Einleitung des Autors
Teil I Ungöttliche Zeiten
Sündenpfuhl Erde Noah betritt die Bühne Himmel, hilf! Die Arche Noah Sintflut-Mythen Urquellen und Fragen Die neue Weltordnung Neuer Ärger: Das »Gottestor« KÄ.DINGIRKI Der Satan ist an allem schuld!
Teil II Kronzeuge Henoch
Henoch, »Schreiber der Gerechtigkeit« Rebellion der Astronautengötter Die Missionen des Henoch Besuch beim höchsten Astronautengott Das »Ende« des Parlamentärs Henoch
Teil III Archäologische Beweise?
Denkfehler? Beweise? Die Sintflut(en) fand(en) wirklich statt Fluten, Überlebende und die Arche Noah Eine versunkene, erste Zivilisation? Spurensuche in Ägypten Riesen zwischen Mythen und Fakten
Teil IV Anhang
»Glanz und Elend der Astronautengötter« Biografie: Täglich erfahren wir mehr ... Stammbaum von Adam & Eva bis Lot Anmerkungen & Quellen Danksagung
EINLEITUNG
Mythen sind cool Henoch ist cool.
Ich meine Henoch, den Sohn des Jered, Vater des legendären Metuschelach, der mit Gott wandelte und einst in den Himmel aufstieg »und er wurde nicht mehr gefunden, weil Gott ihn entrückt hatte«. So die Bibel ...
Das sind so ziemlich die einzigen Informationen, die das Alte und das Neue Testament über den vorsintflutlichen Propheten und Patriarchen Henoch (= Enoch) bereithalten. Eine mythische Gestalt aus dem dunklen Nebel der sagenhaften Vergangenheit der Menschheit, die in der Bibel zur Ahnenreihe der Stammväter vor der großen Flut gezählt wird. Ein scheinbar belangloser Name in einer ganzen Liste von Patriarchen, der sich aber bei genauem Hinsehen erheblich von allen anderen genannten unterscheidet.
Henoch, so sagt die Bibel, »wandelte mit Gott« und starb nicht hochbetagt wie all die anderen Patriarchen vor der Flut. Während etwa Henochs Vater, der Erzvater Jered (Jared), nach der Bibel im greisen und sicher auch weisen Alter von 962 Jahren verschied, wird Henochs Alter mit »nur« 365 Jahren angegeben. Und er stieg auf in den Himmel Gottes und war von der Erde verschwunden »und wurde nicht mehr gefunden«. Von einem »normalen Tode« des Mannes keine Spur. Seltsam. Durch seinen innigen Glauben habe es Henoch erreicht, vom Herrn in den Himmel aufgenommen zu werden. Das will uns die Bibel erzählen. Mehr indes nicht. Wie sollen wir das nun verstehen, deuten, interpretieren?
Dringen wir tiefer in die Materie rund um Henoch & Co. ein, dann berichten unsere Ahnen über den Patriarchen und seine rätselhafte Epoche vor Jahrtausenden wahrhaft Sensationelles. Wie das möglich ist? Weil neben dem Alten Testament noch zahlreiche andere uralte Schriften und Mythen existieren. Es sind die »verborgenen Bücher der Bibel« Ergänzungen und weitere Ausführungen nicht nur alttestamentarischer Ereignisse, sondern auch solcher des Neuen Testaments. Unter diesen als Apokryphen bezeichneten Werken, die nicht in die Bibel aufgenommen wurden, finden sich auch Bücher, die Henoch als Autoren ausweisen. Und sie sind eine eingehende Lektüre wert. Sie schildern Ereignisse, die sich vor, während und nach der legendären Sintflut zugetragen haben sollen.
In den gängigen Ausgaben der Bibel finden sich die Schriften des Propheten bis heute eher »versteckt«: Im 1. Buch Moses schildert das sechste Kapitel sehr merkwürdige Dinge. Dort findet sich nicht nur die Sintflut-Geschichte, das Alte Testament nennt in wenigen Worten auch den wahren Grund für den göttlichen Zorn, der sie ausgelöst haben soll. Die Menschen seien boshaft, sündig, verderbt und das »Gedankengebilde ihres Herzens allzeit nur auf das Böse gerichtet« gewesen, heißt es darin. Im Himmel entschloss sich Gott deshalb, seine Schöpfung durch eine große Flut zu vernichten.
Doch wie kam es zu dieser Verderbtheit der von Gott nach »seinem Ebenbilde« geschaffenen Menschheit? Was war geschehen, dass scheinbar nur der Ausweg der völligen Vernichtung blieb? Auch hierüber berichtet die Genesis: Wesen des Himmels die Söhne der Götter, die in der Mythologie auch »Wächter« heißen seien auf die Erde gekommen, hätten sich Menschenfrauen nach Belieben gewählt und mit diesen Riesen Kinder gezeugt. Die Menschheit sei durch diese Vermischung mit Wesen aus dem Himmel ihrem unausweichlichen Verderben entgegengerutscht. So sagt es die Bibel. (...)
KAPITEL 1: SÜNDENPFUHL ERDE NOAH BETRITT DIE BÜHNE
Das »Nephilim-Problem« behandelte schon 1857 Professor Dr. Johann Heinrich Kurtz in seiner Untersuchung »Die Ehen der Söhne Gottes mit den Töchtern der Menschen«. Bereits damals wurde über diese Zusammenhänge hitzig und leidenschaftlich gefochten. So rätselte Kurtz um nur ein Beispiel zu nennen auch darüber, ob es sich bei den Nefilim um »Söhne Gottes« oder »Satans Engel« handelte.
Es wird aber noch interessanter: Der sehr umstrittene Autor Zecharia Sitchin (USA) setzte die Nephilim mit den Anunnaki-Göttern des babylonisch-assyrischen Kulturraums gleich. Anunnaki heißt (nach Sitchin) »Die vom Himmel auf die Erde kamen«. Es handelt sich um eine Art Götterrat im Himmel, dem der oberste (sumerische) Gott An in seiner Funktion als Gott des Himmels vorsteht. Seine Gemahlin war ursprünglich die sumerische Erdgöttin Urasch (= »Erde«), die in altbabylonischer Zeit in der Göttin Ki aufging. An ist auch das sumerische Wort für »Himmel«; er war der Gott der legendären Stadt Uruk (Erech in der Bibel) im Süden des heutigen Irak, eines sehr bedeutenden Zentrums der Sumerer, das bereits im vierten Jahrtausend vor Christus existierte. Legendär ist der mythische König Gilgamesch von Uruk, ein berühmter Herrscher, der eine Mischung aus Gott und Mensch gewesen sein soll und nach der Königsliste der Sumerer von 2652 bis 2602 vor Christus herrschte. In der Keilschrift dieses Kulturraumes war sein Symbol ein Stern mit acht Zacken, und ein Teil des Himmelsäquators wird als sein Weg durchs All bezeichnet. Er war also ein Gott in den Sternen so nachzulesen in der babylonischen astronomischen Sammlung »Enuma Anu Enlil« (ab etwa 1670 vor Christus), die in Babylon ausgegraben wurde. Diese Sammlung umfasst 7.000 Texte und fand sogar bis nach Indien Verbreitung.
Die Göttersammlung der Anunnaki ist inzwischen aus den Grenzwissenschaften nicht mehr wegzudenken. Und diese Götterwesen werden auch im vielzitierten und ebenso oft interpretierten Gilgamesch-Epos genannt, einem Epos, das zu den ältesten Mythen der Menschheit zählt und aus dem babylonischen Raum stammt (bis ins 24. Jahrhundert vor Christus). Die Sintflut der Bibel ist diesem Text entnommen, weshalb er später für uns noch von Interesse sein wird.
Der Autor Werner Papke, der das Epos astronomisch deutet, hält fest: »Die Anunnaki-Götter, deren Zahl öfter mit 600 angegeben wird, sind Geistwesen, die zwischen Himmel und Erde (und Unterwelt) pendeln, im Unterschied zu den 300 Igigi-Göttern, den höheren Geistwesen, die sich ständig im Himmel aufhalten.« Interessant ist hierbei, dass im Epos des Gilgamesch die sumerisch-akkadischen Igigi-Götter und die Anunnaki in Streit geraten. Die Igigi bleiben im Himmel, die Anunnaki kommen auf die Erde. Das erinnert stark an die spätere Mythologie des Nahen Ostens über die »gefallenen Engel«, von denen ebenfalls welche im Himmel blieben und andere auf die Erde kamen und Henoch wurde, wie wir noch sehen werden, zum Vermittler ...
Auch im weltberühmten Schöpfungsepos »Enûma elîsch« (ca. 8. Jahrhundert vor Christus) der Babylonier aus Mesopotamien lesen wir auf der VI. Tafel: »Marduk, der König der Götter, teilte darauf die Götter: Eine Schar oben, die andere unten. 300 oben als Wächter des Himmels, Hüter von Anus Befehl, fünf mal sechzig unten als Wächter der Erde: 600 Götter zwischen Himmel und Erde.« Und im »Enûma elîsch« liegt noch eine weitere Parallele zu den vom Himmel gekommenen »Göttersöhnen« und den Anunnaki verborgen. Die VI. Tafel bemerkt nach den oben wiedergegebenen Aussagen unmissverständlich, dass die Anunnaki die »einst Gefallenen« sind. Ein Vergleich der Anunnaki mit den biblischen Söhnen der Götter oder Gottessöhnen oder gar ihre Gleichsetzung liegt demnach durchaus nahe.
Allerdings ist der in der Grenzwissenschaft so beliebte Begriff »Anunnaki« nicht sumerisch, wie es seit Zecharia Sitchin immer heißt. Damit bezeichneten die späteren Völker des Zweistromlandes eine Schar fremder, namenloser Götter auf der Erde. Die Sumerer kannten den Begriff »Anunna«, der fraglos sehr stark an »Anunna-ki« anklingt, und er bezeichnete Götter im Himmel, die eine Art Beraterstab der obersten Götter bildeten. Sie waren Richter, bei himmlischen Versammlungen zur Entscheidungsfindung anwesend und somit auch bei der Erschaffung des Menschen durch die Götter beteiligt. Rangmäßig unter den »Anunna« standen in der Hierarchie die Igigu-Götter. (...)