AMRA Verlag

MIT DEM HERZEN HEILEN [empfohlen von Drunvalo Melchizedek!]

Die Wiederentdeckung der vergessenen Bildsprache des Herzens


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Auch lieferbar als eBook:


EPUB-Format

Art.Nr.: A47339
Autor: Drunvalo  Melchizedek
Drunvalo Melchizedek
Daniel  Mitel
Daniel Mitel

Zusätzliche Infos: Empfohlen von Drunvalo Melchizedek!
Umfang: 304 Seiten
Einband: Hardcover mit Leseband
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Drunvalo Melchizedek, Autor des Weltbestsellers DIE BLUME DES LEBENS und Co-Autor des gemeinsam mit Daniel Mitel entstandenen Buches LEBE IM LICHT DEINES HERZENS:

»Ein erstaunliches spirituelles Werk – jeder sollte dieses Buch lesen!« – Drunvalo Melchizedek, Bestsellerautor von DIE BLUME DES LEBENS
»Ein wahrer Schatz – vielleicht das wichtigste Werk über die Bildsprache des Herzens!«  Claudette Melchizedek, Lehrerin für Bewusstes Träumen

Zwei spirituelle Meister, Tenzin Dhargey und Karma Dorje, deren Wissen auf die frühesten Anfänge der Menschheit zurückgeht, unterrichten den Autor auf seinen Reisen durch Tibet in der vergessenen Bildsprache des Herzens. Ihre wundervollen Erzählungen, Meditationen und zahlreichen Übungen fördern das Erwachen aus dem »Traum des Lebens«, in dem wir uns bewegen. Sie steigern unsere Kreativität, unser Leistungsvermögen und unser persönliches Wachstum durch Methoden, die es uns ermöglichen, dem Gefängnis des Verstandes zu entkommen, unser Drittes Auge zu befreien, die Heilige Geometrie zu nutzen und umfassende Klarheit zu erlangen. So kann jeder auf sein inneres Potenzial zugreifen und seine Zukunft neu gestalten. Zum ersten Mal wird hier das Wissen der frühen Meister über die geführte Bildsprache gesammelt vorgelegt und für unsere Zeit nutzbar gemacht. Kraft des eigenen Herzens können wir uns selbst und andere heilen. Die Bildsprache des Herzens wird bereits bei vielen Heilmethoden eingesetzt, wie Energieheilung, Meditation und Yoga.

»Eine meisterhafte Verbindung herausragender Erzählungen mit praktischen Übungen, die helfen, unser Leben zu verbessern.« CHRIS CHEUNG, Bewusstseinscoach, Australien

DANIEL MITEL gehört zu den wegweisenden spirituellen Lehrern unserer Zeit. In Workshops und Seminaren auf der ganzen Welt hilft er den Menschen, sich an ihre innewohnenden Fähigkeiten und ihr Geburtsrecht zu erinnern. Gemeinsam mit Drunvalo Melchizedek entstanden die Bücher LEBE IM LICHT DEINES HERZENS und DIE MELCHIZEDEK-LEHREN sowie eine Übungs-CD zu ihrem gemeinsamen Werk.

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EINLEITUNG VON DANIEL MITEL, EXKLUSIV FÜR DIE DEUTSCHE AUSGABE:
»WAS IST DIE BILDSPRACHE DES HERZENS?«

Die Bildsprache des Herzens, auch Herzmetaphorik genannt, ist eine Methode, bei der man sich auf das Herzzentrum fokussiert und die Kraft der Intention und der Visualisierung nutzt, um Heilung und inneres Gleichgewicht zu fördern. Sie gehört zu den ältesten Heilkünsten der Welt und beruht auf dem Wissen, dass das Herz nicht nur ein physisches Organ ist, sondern auch ein Energiezentrum, das mit unseren Gefühlen, unserer Intuition und unserer spirituellen Essenz verbunden ist. Bei dieser Methode erschafft man vermeintliche Traumbilder des Herzens, die sehr konkret dazu beitragen, Stress, Ängste und Depressionen abzubauen und das allgemeine Wohlbefinden zu fördern. Das kann besonders hilfreich für Leserinnen und Leser sein, die mit emotionalen Problemen zu kämpfen haben.
Die Möglichkeiten, wie die Bildsprache des Herzens eingesetzt werden kann, sind grenzenlos. Sie können bei jedem zur Steigerung von Kreativität, Leistungsvermögen und innerer Zufriedenheit führen. Geführte Meditationen, die bildhaft mit dem Herzen arbeiten – das hat die Forschung gezeigt –, reduzieren wirkungsvoll Stress, Ängste und Depressionen und verbessern die körperliche Gesundheit, wie das Schmerzmanagement und die Funktionen des Immunsystems. Bei einigen Methoden werden die Hände aufs Herzzentrum gelegt, während man sich auf positive Emotionen einstimmt oder dabei Affirmationen spricht, bei anderen lässt der Meditierende beruhigende Szenen in seinem Kopf ablaufen. Manche Methoden konzentrieren sich auf einzelne Körperbereiche. Man kann sie zur Selbstliebe und tiefgehenden Harmonisierung nutzen und ebenso in Verbindung mit anderen therapeutischen Methoden wie der Kognitiven Verhaltenstherapie oder auf Achtsamkeit beruhenden und traumafokussierten Heilweisen. Klinische Psychologen bestätigten, dass sie durch ihre Einbeziehung in andere Therapieformen ihren Klienten sehr erfolgreich einen ganzheitlichen und integrativen Ansatz für die Behandlung bieten konnten.
Gerade in der westlichen Welt sind wir alle oft in sehr hohem Maße Stress und Burnout ausgesetzt. Durch die Bildsprache des Herzens reduzieren wir unser Stressniveau und kultivieren ein Gefühl des inneren Gleichgewichts, das unsere Fähigkeit verbessert, ein glückliches Leben zu führen. Wir verlagern den Fokus dabei von negativen und stressigen Aspekten des Lebens auf positive und aufbauende Aspekte. Indem wir uns auf das Herzzentrum konzentrieren und positive Emotionen wirken lassen, können wir das Gehirn so umprogrammieren, dass es widerstandsfähiger und optimistischer wird, was äußerst heilsame Auswirkungen auf unsere körperliche und emotionale Gesundheit haben kann.
Die Bildsprache des Herzens wird in unserer Zeit wieder bei immer mehr Heilmethoden eingesetzt, nicht nur bei Energieheilung, Meditation oder Yoga. Dabei wird das Herz als ein strahlendes Licht visualisiert, das sich ausdehnt und den ganzen Körper mit Wärme und Liebe erfüllt. Dadurch, dass wir uns auf das Herzzentrum konzentrieren und Gefühle von Liebe, Dankbarkeit und Mitgefühl entstehen lassen, schaffen wir ein positives Energiefeld. Untersuchungen haben ergeben, dass Ängste und Depressionen dadurch wirksam abgebaut und die Gesundheit des Herzens sowie das allgemeine Wohlbefinden verbessert werden.
Die Bildsprache des Herzens kann für uns alle ein mächtiges Werkzeug sein.
Sprich mit deinem Herzen! Sprich durch dein Herz! Nutze die lichtvollen Wege des Herzens, um in deinem Leben zunehmend mehr positive Ausdrücke zu erschaffen, die zu immer mehr positiven Ergebnissen führen. Wenn du kraft deines Herzens Bildwelten visualisierst, die dein inneres Gleichgewicht verbessern, verbessert sich deine gesamte Lebensqualität. Die Bildsprache des Herzens fördert Heilung auf allen Ebenen – körperlich, emotional und spirituell. Wenn du mit geeigneten Methoden Gefühle von Liebe, Dankbarkeit und Mitgefühl kultivierst, schaffst du aus dem Herzen heraus ein positives Energiefeld, das einen tiefgreifenden Einfluss auf dein Leben und die Welt um dich herum hat.

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STIMMEN ZUM BUCH

»Wenn Sie jemals davon geträumt haben, mit großen Meistern in Tibet zu arbeiten, lesen Sie dieses Buch. Die praktischen Übungen werden Ihr Leben verändern.« – Luke Sellars, Schule des Seins, Ontologisches Coaching, Kanada

»Dieses Buch ist ein erstaunliches Geschenk an die Menschheit in einer sehr wichtigen Zeit. Es bietet einfache, klare und sehr kraftvolle Übungen an, um uns an unsere innige Verbindung mit der Schöpfung zu erinnern.« – Tristan Gutner, Erfolgscoach, USA

»Weisheit und Liebe sind die beiden Flügel unseres wahren Selbst. Dieses wunderschöne Buch ist eine echte Führung durch unser Herz. Danke!« – Eleni S., Zypern

»Ein unverzichtbares Werkzeug, einfach und doch so kraftvoll. Die Erzählungen mit den Meistern sind inspirierend und die Meditationen fördern die Erleuchtung.« – Laura Iacovides, Zypern

»Es gehört zum Besten, was ich je gelesen habe, ich hätte nie erwartet, dass ein Buch so viele erstaunliche Informationen enthalten kann. Wirklich gut!« –Lilia G. Araiza

INHALT
»Was ist die Bildsprache des Herzens?« - Einleitung zur deutschen Ausgabe
ERSTES BUCH: JETZT IST DIE EWIGKEIT!
Vorwort
ERSTER TEIL: TENZIN RINCHEN
 1  Die Mönche
 2  Kreise ohne Mittelpunkt
 3  Das Dritte Auge
 4  Die Methode und der Meister
ZWEITER TEIL: MUTTER ERDE
 5  Verbinde dich mit der Erdenergie
 6  Das Innere Selbst
 7  Gesundes Essen
 8  Der sechste Sinn
DRITTER TEIL: TRÄUME UND DIE REINIGUNG VON DER VERGANGENHEIT
 9  Träumen
10  Sich von der Vergangenheit reinigen
11  Sich von der Tagesenergie reinigen
12 Die Schule des Herzens
VIERTER TEIL: DIE DURCHFÜHRUNG DER ÜBUNGEN
»Jungney« – Atemmeditaton für die Rückkehr zum Ursprung • »Tinley« – Meditation der Erleuchtung • »Thokmay« – Meditation ohne Hindernis • »Ngodup« – Meditation der Verwirklichung • Herzmeditation • Meditation des Dritten Auges • Liebesmeditation • Mutter-Erde-Meditation • Meditation des Inneren Selbst • Gewohnheiten ablegen: Die Stopp-Methode • Gewohnheiten ablegen: Die Skulpturen-Meditation • Regeln zur richtigen Kombination von Lebensmitteln • Meditation des Inneren Lichts • Meditation der Inneren Schwingungen • »Dies ist nur ein Traum«  • Reinigung von Energien aus der Vergangenheit • Reinigung von Tagesenergien
FÜNFTER TEIL: UNBELASTET UND FREI
ZWEITES BUCH: BILDSPRACHE DES HERZENS
Vorwort
ERSTER TEIL: LERNEN UND ERFAHREN
 1  Entkomme dem Gefängnis des Verstandes: Wie man in sein Herz gelangt • Meditation der bewussten Atmung
 2  Der Sinn des Lebens: Kontemplationsübung
 3  Wir brauchen Klarheit: Meditation zur Erlangung von innerer Klarheit • Erspüre dein Drittes Auge
 4  Bewegungsübungen zur Vorbereitung: Das Rad • Tibetisches Bauchmuskeltraining • Die Wand • Der Tisch • Der Hund und die Schlange • Die Leere • Der Kreis
ZWEITER TEIL: BILDER, HEILIGE GEOMETRIE UND WEISHEITSLEHREN
 5  Bilder und Heilige Geometrie mit dem Herzen sehen
 6  Erleuchtete Anwendung in den Schriften großer Meister: Lehren von Rumi 1 • Lehren von Rumi 2 • Lehren von Rumi 3 • Lehren von Rumi 4 • Lehren von Rumi 5 • Lehren des Yijing 1 • Lehren des Yijing 2 • Lehren des Yijing 3 • Lehren des Yijing 4 • Lehren des Yijing 5 • Lehren von Khalil Gibran 1 • Lehren von Khalil Gibran 2
 7  Verbinde dich mit unseren Vorfahren und Mutter Natur: Der heilige Ort • Die spirituellen Lehren der Vorfahren • Der Meditationsort • Das heilige Herz
DRITTER TEIL: EINE REISE INS HERZ
 8  Die Tür zum Mittelpunkt des Universums
 9  Das gesündeste Organ des menschlichen Körpers
10  Koordinator unserer körperlichen Energien: Hände aus Licht
VIERTER TEIL: NUTZE DIE BILDSPRACHE DES HERZENS!
11  Einführung in den Ursprung der Methode: Meditation der göttlichen Gesänge
12  Vorbereitung auf die gesammelten Übungen
13  Reinigung von der Vergangenheit und Selbsterneuerung: Blaue Wolke • Meereswasser • Bergfels • Reinigung von der Vergangenheit in Bezug auf Mitschüler und Freunde • Reinigung des Raumes, in dem dein Verstand seinen Sitz hat • Reinigung von Mutter Erde • Luft-Übung • Blick-Übung • Wasserfall-Übung • Wüsten-Übung • Planetenhüter-Übung • Der Zeitmesser des Universums • Der Körper als Blume • Haus-Übung • Übung zum Umwandeln von Energie • Wasser-Übung • Innehalten und Atmen • Reinigung der Träume • Unnötige Wiederholungen
14  Heilung und emotionale Klarheit: Sonnen-Übung • Mond-Übung • See-Übung • Übung, um deine Organe mit Licht zu füllen • Lotusblume • Emotionalkörper-Übung • Wasserfall des Lichts • Die sieben Bestandteile der Heilung • Botschaft von deinen Vorfahren • Reise durchs Universum • Raum-Übung • Die astrale Wirbelsäule • Tibetische Chakra-Reinigung • Übung, um deine Ängsten und Sorgen loszulassen und dich mit deiner Inneren Essenz zu verbinden • Das spiralförmige innere Lächeln • Die tibetischen Hände • Reinigung durch Prana
15  Vereinigung mit Gott: Die Urquelle • Das heilende Gebet • Das Herz von Vater Universum • Reinigung durch Farben • Die Farbe Gottes • Grüne Wiese • Die großen Meister • Der vertrauteste Ort • Die Meister des Meeres • Heilungsübung • Atem-Übung • Schöpfungsübung • Das innere Licht • Die Liebe Gottes • Die Lehrer Gottes • Wahrheitsfindung • Einweihung durch den Meister • Die Töne Gottes • Einheit des Universums • Akzeptanz-Übung • Dreieinigkeits-Übung • Rückblick auf die besten Momente deines Lebens • Wahrnehmung der Einheit Gottes • Vergebungs-Meditation • Vereinigung mit Gott durch das Gebet • Reinigung der drei Zentren • Dankbarkeits-Übung • Entleere deine Gedanken • Eine andere Weise, die Welt zu betrachten
Danksagung
Über den Autor
Stichwortregister

TEXTPROBEN:

Sanft berührte eine warme Hand mein Gesicht.
»Ich bin Tenzin Dhargey. Du bist zurück in dieser Welt. Herzlich willkommen! Man hat mich damit beauftragt, dir zu helfen und zur Seite zu stehen.«
»Und ich dachte, ich sei nicht mehr in dieser Welt«, erwiderte ich.
»Doch, das bist du«, entgegnete Tenzin.
»Na dann ... Ich heiße Daniel. Bin froh, wieder hier zu sein.«
»Daniel, wir haben höhere Ebenen des Bewusstseins um Rat gebeten und deren Erlaubnis eingeholt, dich nun Tenzin Rinchen zu nennen. Wir hoffen, das ist dir recht«, sagte Tenzin mit herzlichem Lächeln.
»Es gibt hier viele Tenzins«, bemerkte ich.
Aus einer Zimmerecke vernahm ich ein Lachen. »Ja, das stimmt. Der persönliche Name unseres Kunduns – seiner Heiligkeit, des 14. Dalai Lamas – lautet ebenfalls Tenzin, Tenzin Gyatso. Sein religiöser Lehrer hat ihm diesen Namen gegeben. In der tibetischen Sprache bedeutet Gyatso ›Meer der Erleuchtung‹. Ich bin Karma Dorje.«
»Schön … Und was bedeutet Rinchen, wenn ich fragen darf?«
»Rinchen bedeutet ›Der Edle, der Edelstein, der Kostbare, der von großem Wert‹.«
»Ich weiß nicht, wie kostbar ich bin ...«, erwiderte ich mit halblauter Stimme.
»Nun ja, das bleibt abzuwarten. Es liegt nicht in deiner irdischen Macht, das zu entscheiden … lieber Tenzin Rinchen«, sagte Karma Dorje. »Jetzt schläfst du. Du hast stets geschlafen. Wenn du erwachst, denkst du vielleicht anders darüber ...«
»Willst du damit sagen, dass ich immer noch träume?«, fragte ich verblüfft.
»Wir träumen alle, bei Nacht und bei Tag. Ständig. Leider gibt es nur wenige Menschen auf dieser Welt, die wach sind, lieber Rinchen.«
»Ich bin nicht sicher, ob ich das verstehe. Meinst du damit, dass ich mich derzeit in einem Traum befinde? Bist du gar nicht real? Wie ist es möglich, sich ständig in einem Traum zu befinden? Was willst du damit sagen?«
»Trinke jetzt erst einmal Tee, Tenzin Rinchen. Entspanne dich. Im Moment ist das alles zu viel für dich«, meinte Karma und reichte mir eine kleine Schale, in der ich zunächst Suppe vermutete.
Sie schmeckte mir überhaupt nicht. Mir war fast so, als müsste ich mich erbrechen, aber nach kurzer Zeit, als die Flüssigkeit erst einmal meinen Magen gefüllt hatte, entpuppte sich der Geschmack zu meiner Überraschung als recht gut, sogar angenehm.
Später stellte ich fest, dass Tibeter geradezu süchtig nach Tee sind. Diese Vorliebe hat dazu geführt, dass sie ihren Tee stets auf ganz besondere Weise zubereiten. Beispielsweise lieben die Menschen in der nordosttibetischen Region Amdo breitblätterigen Tee. Allerdings wird Tee am häufigsten als Buttertee zubereitet.
Das Trinken von Buttertee ist fester Bestandteil des tibetischen Alltags. Vor der Arbeit nehmen die Tibeter in der Regel mehrere Schalen Tee zu sich, und stets wird Gästen Tee gereicht. Angeblich trinken Nomaden bis zu vierzig Becher Tee am Tag. Da Butter die wichtigste Zutat ist, enthält Buttertee jede Menge Kalorien, verleiht viel Energie und ist somit besonders für den Aufenthalt im Hochland geeignet. Die Butter kann auch dem Aufplatzen der Lippen vorbeugen.
Nach tibetischer Sitte trinkt man Buttertee in einzelnen Schlucken. Nach jedem Schluck füllt der Gastgeber die Schale bis zum Rand nach. Auf diese Weise trinkt der Gast seine Schale niemals leer. Sie ist immer gefüllt. Falls der Gast gar keinen Tee trinken möchte, lässt er die Teeschale am besten unberührt, bis es Zeit zum Verabschieden ist. Erst dann leert er die Schale. So wird die Etikette gewahrt und vermieden, den Gastgeber zu kränken.
Den restlichen Tee genoss ich, obwohl ich ihn beim ersten Schluck nicht gemocht hatte. Nachdem ich meinen Tee getrunken hatte, fiel ich sofort in tiefen Schlaf.

Gut erholt wachte ich auf und fragte mich sofort, was hier eigentlich vor sich ging.
Tenzin Dhargey trat ins Zimmer. »Tash delek [Hallo!], Rinchen«, begrüßte er mich. »Kayrang kusu debo yimbay? [Wie geht es dir?]«, fragte er.
Vermutlich sah ich ihn so an, als wäre ich dämlich, denn Tenzin begann zu lachen.
»Ich verstehe nicht, was du sagst, Tenzin Dhargey«, erklärte ich. »In welcher Sprache redest du jetzt mit mir? Und warum konnte ich dich gestern verstehen?«
Tenzin kam zu mir herüber und berührte meine Stirnmitte. Plötzlich spürte ich, wie eine Welle warmer Energie meinen Kopf erfüllte. Es fühlte sich wirklich gut an, und unverzüglich hatte ich den Geschmack von Honig im Mund.
»Gawn-da [Tut mir leid], Tenzin Rinchen. Ha-ko song ngay? [Verstehst du mich jetzt?]«
»Ja, jetzt verstehe ich dich. Wie ist das möglich?«, fragte ich völlig verblüfft. »Ich habe die tibetische Sprache ja niemals gelernt … Wie ist das nur möglich?«
»Das ist eine lange Geschichte, aber für dich werde ich sie vereinfachen. Wenn du dich gedanklich auf alltägliche Dinge konzentrierst und dich auf deine normalen Gedankengänge beschränkst, befindest du dich in der Welt der Anforderungen. Aber jetzt, da ich dein Drittes Auge geöffnet habe, bist du thoknay [hast du eine unverstellte Sicht]. Du erinnerst dich daran, wer du wirklich bist: ein Chodak [Verbreiter des Dharma]. Du kannst nun jede Art der Kommunikation verstehen, ob die mit Worten oder die wortlose.«
»Chodak? Und was ist Dharma?«
»Dharma ist die Energie, das Gesetz, die Macht, die die Ordnung des Universums, bildlich gesprochen, unterstützt und aufrechterhält. Der Bedeutung nach ähnelt Dharma dem griechischen Ethos – dem ›Statut‹ oder ›Gesetz‹ – oder auch dem alten persischen dar, das ›halten‹ oder ›innehaben‹ bedeutet. Im klassischen Sanskrit nennen wir das Dharma.«
Die Tür ging auf und ein anderer Mönch kam ins Zimmer.
»Und was bedeutet Dhargey? Woher stammt dein Name?«, fragte ich Tenzin.
»Dhargey bedeutet ›Voranschreiten‹, ›Entwicklung‹, ›Wachstum‹«, antwortete er.
»Und Dorje meint etwas, das unzerstörbar ist. Wie ein Diamant. Ich bin ein Diamant«, erklärte Karma Dorje und begann zu lachen.
»Rinchen, Dhargey und Dorje – einer von großem Wert, einer der voranschreitet und ein Diamant. Klingt nach einem guten Team«, bemerkte ich lachend. »Aber was bedeutet Tenzin eigentlich?«
»Tenzin bedeutet ›Bewahrer der Lehren‹«, antwortete Karma Dorje. »Und Karma bedeutet ›Handlung‹ oder ›Tat‹.«
»Ja, daran erinnere ich mich«, flüsterte ich und sah die beiden an.
»Ja, Rinchen. An das erinnerst du dich, das wissen wir ... Und du wirst dich sogar an noch mehr erinnern …«, teilte Tenzin mir lächelnd mit.
Wir tranken zusammen Tee und unterhielten uns eine Weile.

»Gibt es irgendwelche körperlichen Übungen oder besonderen Atemtechniken, die mit der Bildsprache des Herzens zu tun haben?«, fragte ich die Meister.
»Ja«, antwortete Karma Dorje. »Es gibt insgesamt sieben Übungen, die ein Engländer vor einigen Jahren aus einem tibetischen Kloster zu uns mitgebracht hat. Er hatte eine gewisse Zeit mit einer Gruppe von Meistern verbracht, ähnlich, wie du sie jetzt hier mit uns verbringst.«
»Wir haben bemerkt«, fuhr Tenzin Dhargey fort, »dass nur fünf dieser Übungen in den spirituellen Gemeinschaften außerhalb Tibets verwendet werden, und sie werden nicht korrekt durchgeführt. Die Atemtechnik wurde niemals angemessen erklärt. Es wurde nicht erklärt, wie jeder Atemzug mit der körperlichen Bewegung koordiniert werden muss.«
»Den wichtigsten Teil der Übungen – das ist die Atmung – muss man richtig verstehen, wenn man durch diese Übungen irgendeine energetische Wirkung erzielen will«, ergänzte Karma Dorje. »Alle sieben Übungen muss man mit einer Umkehrung der normalen Atmung durchführen, genau wie du es morgens bei deinen Tai-Chi-Übungen machst, lieber Tenzin.«
Tatsächlich atme ich beim Tai Chi umgekehrt wie bei der normalen Atmung. Bei der natürlichen Atmung dehnen wir beim Einatmen unseren Bauch und den Unterleib aus. Und wenn wir ausatmen, machen wir das rückgängig. Die natürliche Atmung bezeichnen wir auch als »Atmung nach der Geburt«, denn das ist die normale Atmung nach der Geburt. Und die umgekehrte Atmung ist das genaue Gegenteil der natürlichen Atmung. Das bedeutet: Beim Einatmen ziehen wir den Bauch und den Unterleib zusammen, und beim Ausatmen entspannen und dehnen wir beides. Wenn wir einatmen, ziehen wir gleichzeitig den Damm-Muskel unten an unserem Körper vorsichtig zusammen, und dabei geschieht das gleiche auch ein wenig mit unseren Genital- und Anus-Muskeln.
Die umgekehrte Atmung wird sehr viel in manchen traditionellen spirituellen Schulen verwendet: beim Tai Chi, Qigong, Kriya Yoga, Kundalini-Yoga und bei anderen spirituellen Übungen.
»Die Menschen glauben, dass diese Übungen aus Tibet stammen, aber das stimmt nicht«, sagte Karma Dorje. »Sie stammen aus derselben Quelle wie die Bildsprache des Herzens: vom Menschengeschlecht der Adamiten. Diese Übungen gelten sogar als ›physische‹ Bestandteile der Bildsprache des Herzens. Die Wirkung dieser sieben Übungen reicht über das menschliche Begriffsvermögen hinaus, lieber Tenzin«, fuhr Karma Dorje lächelnd fort.
Tenzin Dhargey beschrieb die Wirkung dieser Übungen. »Viele Menschen, die sie praktizieren, haben das Gefühl, stärker und kraftvoller zu werden, sogar jünger. Doch wenn wir über die Bildsprache des Herzens reden, sind die wichtigsten Ergebnisse für uns die Reinigung der Seele und die Verbindung unserer Energie mit der Quelle – mit dem Meer des Prana in dem Universum, das uns umgibt, und dem Universum in uns selbst. Manche Menschen glauben, dass man einen starken Körper braucht, um diese Übungen durchzuführen, besonders für die Übungen zwei, vier und fünf. Aber es geht dabei nicht um den Körper, sondern um den starken Wunsch und den Willen, diese Übungen zu machen. Natürlich kann man sich, wenn man körperliche Probleme hat, auch dafür entscheiden, nur einige der Übungen, die dem Gesundheitszustand angemessen sind, zu praktizieren.«
»Haben diese Übungen auch noch eine andere Wirkung, als die Seele zu reinigen und auf die Bildsprache des Herzens vorzubereiten?«, fragte ich die Meister.
»Ja, sie haben noch andere kraftvolle Wirkungen, lieber Tenzin«, erklärte Karma Dorje. »Sie helfen dir dabei, chronische Spannungen und emotionale Traumata aufzulösen, die sich seit Jahren, vielleicht sogar schon dein ganzes Leben lang, in deinem Körper angestaut haben.«
»Es gibt Orte in unseren Körpern, in denen sich emotionale Traumata festsetzen«, erklärte Tenzin Dhargey. »Das sind die Lendenmuskeln, der Herzmuskel und der mittlere und untere Teil unseres Gehirns. Wenn wir ein traumatisches Erlebnis haben, geschehen drei Dinge: Erstens beginnen sich die Lendenmuskeln, die seitlich von der Wirbelsäule in der Lendenregion liegen und den Rand des Beckens schützen, zusammenzuziehen, und sie bleiben so, bis die Gefahr oder der Schock überwunden ist. Zweitens entwickelt der Herzmuskel eine ähnlich tiefgreifende chronische Spannung, bis das emotionale Trauma verschwunden ist. Drittens speichern sowohl die Hypophyse als auch die Zirbeldrüse in unserem Gehirn das traumatische Erlebnis, bis es Vergangenheit ist.«
Während sich Karma Dorje darauf vorbereitete, mir die Übungen zu zeigen, sagte er: »Die sieben uralten Übungen zur Bildsprache des Herzens sind dazu da, die Spannungen an diesen drei Orten zu lösen. Die Übungen haben die Wirkung, dass sie in diesen drei mächtigen Zentren nachklingen und auf natürliche Weise jedes emotionale Trauma auflösen.«

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